Der Cottbuser Ostsee – Kapitel 5

Das erste Jahr der Betriebsführung Auslaufbetrieb Tagebau Cottbus-Nord ist nun schon wieder Geschichte und die Veränderungen des Tagebaus auf dem Weg zum Cottbuser Ostsee sind weithin sichtbar. Besonders  hervorzuheben ist, dass auf allen Baustellen keine meldepflichtigen Unfälle eingetreten sind. Dieses Ziel wurde durch die konstruktive Zusammenarbeit und Sicherheitskoordination zwischen den Verantwortlichen der Projektleitung, Bauleitern und der Oberbauleitung erreicht.
Das Teilprojekt „Demontage der Tagebaugroßgeräte“ wurde trotz aller Bedenken fristgemäß abgeschlossen. Die letzten Baugruppen des Schaufelradbaggers SRs 702-1555 wurden in der 50. KW abtransportiert und die Baustelle beräumt. Am 19. Dezember 2016 erfolgte die Abnahme der Leistung und des Demontageplatzes ohne Auflagen.
Das umfangreichste Teilprojekt ist die Gestaltung des Seebodens aus Massenabtrag der Abraumförderbrückenkippe und der Verfüllung der Kohlebahnausfahrt mit mobiler Erdbautechnik. Auf der Baustelle sind täglich bis zu 180 Mitarbeiter vor Ort und ca. 140 Maschinen im Einsatz, davon 100 Dumper, 15 Bagger und 15 Planierraupen. Bis zu der 4-wöchigen Winterpause ab dem 16. Dezember 2016 wurden rund 6,2 Mio. m³ (von insgesamt 16,4 Mio. m³) Erdmassen bewegt. Ab dem 16. Januar 2017 wurde der Regelbetrieb wieder auf dem hohen Leistungsniveau von 70 Tm³ pro Tag aufgenommen. Mit diesen hohen Leistungen wird die Baufreiheit für die Rütteldruckverdichtung am Ostufer sichergestellt. Kennzeichnend für diese Baustelle ist der hohe Standard zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit durch die Baustellenleitung der ARGE.
Das Team der Tagebauentwässerung betreibt derzeit 217 Filterbrunnen und mehrere Wasserhaltungen zur Oberflächenentwässerung. Für die Herstellung der Baufreiheiten für das Verfüllen der Tagebauendstellung und zur Anschüttung eines Stützkörpers sind umfangreiche Umbauten der Entwässerungsanlagen erforderlich. Die Umbauten der Wasserhaltungen Nord 1 bis 3 wurden im Februar realisiert und in Betrieb genommen. Anschließend erfolgte der Rückbau der temporären Wasserhaltung im Drehpunktbereich. Weitere Umbaumaßnahmen sind für die Baufeldfreimachung zur Errichtung des Einlaufbauwerkes und der Kaimauer in 2017 notwendig.
Am 24. November 2016 erfolgte die Baustelleneröffnung zum Teilprojekt Abflachung der gewachsenen Böschung in den künftigen Uferbereichen der Bärenbrücker Bucht bis Lakoma. In der ersten Phase der Baurealisierung wurde die Beräumung des Findlingsdepot im Drehpunktbereich durchgeführt und die Transportrampen und Trassen angelegt. Die Abflachung der Böschung erfolgt in 4 Bauabschnitten, einschließlich des Bereiches Kalksandsteinwerk, und soll im November abgeschlossen werden.
Im Jahr 2017 stehen neben den bereits laufenden Teilprojekten weitere Herausforderungen an. Dazu zählen u.a. die vorbereitenden Maßnahmen für die Errichtung des Einlaufbauwerkes und dessen Baurealisierung ab Juni sowie der Rückbau der beiden Eisenbahnbrücken im Bereich der Kohlebahnausfahrt.