Der Cottbuser Ostsee – Kapitel 7

Die geplanten Konturen des künftigen Cottbuser Ostsees werden durch die umfangreichen Erdbauleistungen Woche für Woche sichtbarer. Besonders augenscheinlich sind die Veränderungen beim Abtrag der Abraumförderbrückenkippe und bei der Herstellung sowie Sicherung der Uferbereiche.
Bei der Gestaltung des Seebodens aus dem Massenabtrag der Abraumförderbrückenkippe und der Verfüllung der Kohlebahnausfahrt werden weitere Abtragssektoren fertiggestellt und zur Abnahme vorbereitet.
Die Verfüllung der Kohlebahnausfahrt ist im östlichen Bereich zu einem großen Teil abgeschlossen, der weitere Einbau erfolgt in der Tagebauendstellung. Mit einem Massenabtrag von ca. 15 Millionen m³ aus der Kippe kann man schon jetzt die fl ächenmäßige Ausdehnung des größten künstlichen Sees Brandenburgs erahnen.
Die Profilierung der Uferbereiche der gewachsenen Böschungen von der Bärenbrücker Bucht bis Lakoma verläuft planmäßig. Die Sicherung der Uferbereiche an den gekippten Böschungen wird weiterhin durch die drei Gerätekomplexe RDV der GMB realisiert.
Am 2. Juni 2017 erfolgte der symbolische „1. Spatenstich“ zur Errichtung des Einlaufbauwerkes bei Lakoma. Die Errichtung dieses Bauwerks ist eine anspruchsvolle ingenieurtechnische Herausforderung für alle Beteiligten. Nach erfolgter Trockenlegung des Hammergrabens am Wehr wurde das alte Abschlagbauwerk zurückgebaut und die Baugrube für den Neubau ausgehoben.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Errichtung der Einlaufgerinne mit Incomat Betonmatten über das Böschungssystem. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende November geplant.
Eine neue Baustelle ist der Rückbau der beiden Eisenbahnbrücken des Zentralen Eisenbahnbetriebes über die ehemalige Kohlebahnausfahrt. Für den Rückbau der ersten Brücke BW 4.1223 wurde ein eng gestrickter Bauzeitenplan erstellt, da das darüber führende Gleis die Hauptader für die Entsorgung der Kraftwerksreststoffe darstellt. Der Rückbau wurde trotz eingetretener Schwierigkeiten planmäßig am 16.08. abgeschlossen und das Gleis für den Zugbetrieb freigegeben.
Am Südrand des Tagebaues in der Nähe des Aussichtspunktes „Merzdorfer Turm“ wird durch die Stadt Cottbus eine Kaimauer errichtet. Zur Gewährleistung der Baufreiheit ist die Umverlegung entwässerungstechnischer Anlagen am Randriegel W2i erforderlich. Der Umbau des Bedienweges, der Rohrtechnik und der Elektro- und Kommunikationsleitungen wurde mit dem Team der
Entwässerung und Servicepartnern realisiert. Im Tagebau Cottbus-Nord herrscht aber nicht nur rege Baustellentätigkeit, sondern als besonderes Highlight fand am 15. Juli ein Tag der offenen Baustelle statt. Dieser Tag bot allen Interessierten die letztmalige Chance, den Seeboden des Cottbuser Ostsee zu befahren.
Der Ansturm von etwa 10.000 Besuchern auf dieses Erlebnis war überwältigend und zeigte, wie groß das Interesse an unserer Tätigkeit ist. Für das leibliche Wohl mit kultureller Umrahmung war natürlich gesorgt.

Ulrich Domko