Schon wieder geht ein intensives Jahr der Bautätigkeiten zur Herstellung des Cottbuser Ostsees zu Ende. Dieses dritte Jahr der Betriebsführung war ganz darauf ausgerichtet, die technischen und geotechnischen Voraussetzungen für die Flutung zu schaffen.
Mit der Fertigstellung des Seebodens und der Verfüllung der Kohlebahnausfahrt wurde ein weiteres bedeutendes Projekt erfolgreich abgeschlossen. Die Baustelle mit den Sozialeinrichtungen, dem Werkstattkomplex und der Tankstelle einschließlich aller Transporttrassen sind zurückgebaut. Wenn man jetzt in der Mitte des künftigen Ostsee steht, erinnert nichts mehr an das emsige Treiben auf dem perfekt organisierten Camp der ARGE Bickhardt Bau.
Die Erdbauarbeiten im Tagebau gehen mit der Sicherung der künftigen Uferbereiche aber trotzdem weiter. Mittels Rütteldruck- und Fallgewichtsverdichtung werden die Ufer durch die LEAG und LMBV standsicher hergestellt und anschließend profiliert. Derzeit sind sieben Geräte weithin als Leuchttürme sichtbar im Einsatz. Der Abschluss der Ufergestaltung ist für Mitte nächsten Jahres geplant.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Flutung ist die Beräumung aller technischen Anlagen der Oberflächenentwässerung, um den Grund des Sees „besenrein“ zu hinterlassen. In einem ersten Stepp wurden acht Wasserhaltungen in der Tagebauendstellung und in den Randschläuchen zurückgebaut. In der zweiten Phase wurden die Wasserhaltung Nordrandschlauch und die beiden Filterbrunnenriegel auf der Innenkippe zurückgebaut. Mit der Beendigung der Oberflächenentwässerung geht im offenen Tagebau das Grundwasser auf. Aus diesem Grund sind nach den Vorgaben der Geotechnik weiträumige Sperrbereiche eingerichtet und gekennzeichnet. Ein besonderes Highlight fand am 23.10.2018 mit einem „nassen“ Funktionstest des Einlaufbauwerkes und der wasserrechtlichen Bauabnahme im Beisein von Vertretern der Behörden und Ämter statt. Bei dem Funktionstest wurden verschiedene Stellungen des Spindelschiebers angefahren und die Parameter des Durchflusses geprüft. Imposant war trotz der geringen Wassermenge, wie sich das Wasser aus dem Rohrauslauf über das Gerinne in den Tagebau ergoss. Damit steht einer Flutung eigentlich nichts mehr im Wege, außer das durch die extreme Trockenheit in zu geringem Umfang zur Verfügung stehende Wasser.
Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle eine Baumaßnahme am Fuße des Aussichtspunktes Merzdorf sein. Hier lässt die Stadt Cottbus eine sogenannte Kaimauer für den künftigen Stadthafen errichten. Auf dieser Baustelle sind wir als Betreiber des Auslaufbetriebes des Tagebaues Ansprechpartner zu Schnittstellen der Anlagen der Filterbrunnenentwässerung. Die Fertigstellung erfolgt ebenfalls bis Mitte nächsten Jahres. Auch wenn im Jahr 2019 nicht mehr solche spektakulären Projektmaßnahmen anstehen, wird es sicher nicht langweilig. Denn neben den noch laufenden Baustellen stehen umfangreiche Aufgaben zur Gewährleistung der Sicherheit des Tagebaues an.
Ulrich Domko